Ich kann’s nicht mehr ertragen und haue deshalb filterlos, aber nicht uninformiert, meine Meinung zur Kleiderfalttechnik nach Marie Kondo raus. Als erstes vorweg: Ich kritisiere hier ausschließlich die Kleider-Viereck-Falttechnik. Los geht’s:
Sind Leser:Innen unter uns, die in Japan oder vergleichbar auf beengtestem Raum leben müssen? Nein? Geht mir auch so. Ich habe sogar ein eigenes Schlafzimmer mit Kleiderstange, einer Kommode und einen kleinen Kleiderschrank. Und, Mensch Meier, sogar einen Keller. Soweit mich meine Lebenserfahrung lehrt, geht das ganz schön vielen Europäer:Innen so. Aber zurück zur Methode des Kleider-Viereck-Faltens. Hier ein anschaulicher Vergleich:
Oh, Überraschung: Beides ist gleichem Maße raumfordernd und in gleichem Maße ordentlich. Richtig gelesen – wenn ich aus 4 Lagen 8 nur halb so lange mache, dann sind sie dafür doppelt so hoch. 0,01 qm Stoff bleiben 0,01 qm Stoff, egal wie ich ihn falte. Wenn ich die Viereck-Steh-Faltung von Marie Kondo zu eng mache, dann bekomme ich unter Umständen ein Faltenproblem. Ordentlich aufeinander gelegte, „normal“ gefaltete T-Shirts hingegen legen sich sogar etwas glatt. Deshalb wird nach M.K. empfohlen, bei ihrer Methode die Shirts weder aneinander, noch inneinander zu pressen, sondern luftig in die 4-Eckmethode zu falten, so dass das Kleidungsstück aufrecht stehen kann. So, und warum muss ein Kleidungsstück aufrecht stehen? Damit ich es von oben sehen kann. Wann benötige ich diese Draufsicht? In einer Kommode oder Kiste. Warum bitteschön, liebe Leser:Innen, liegen T-Shirts in einer Kommode? Das erschließt sich wahrscheinlich keiner/m Kleiderschrankbesitzer:In. In meiner Kommode sind Strümpe und Unterwäsche. Ich hatte noch nie das Problem, dort zu wenig Platz zu haben oder etwas nicht zu finden. Und, Herrgott hilf, die Unterhosen liegen zum Teil übereinander. Ich nehme mir die 3 Sekunden (manchmal sind es auschweifende 5) und hebe 2 Unterhosen an, um eine 3. darunder hervorzuholen. Und weisst du was?: Ich komme klar damit.